Gartenfüllendes Parfüm - paradiesische Blüten im Halbschatten !
Lichter Wuchs, Großstrauch, völlig winterhart
Top-Sorte auch für 'Kleine Gärten'
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Später Mai bis Juni
Wuchsbild: Großstrauch mit lockerer Verzweigung. Laubabwerfend.
Größe in 10 Jahren: ca. 3-4m Meter hoch und ca. 3 Meter breit
Winterhärte: völlig winterhart (bis Zone 5b)
Besonderheiten: Intensivster Duft aller winterharten Magnolien.
Kleiner Garten: Empfehlenswert
Bester Standort: Unbedingt halbschattig, KEINE heiße Mittagssonne zwischen April-September.
Boden: Leicht sauer und humos, feucht halten. Mulchschicht ratsam. Unsere Pflanzanleitung hilft weiter!
Weitere Informationen zu Magnolia xwieseneri 'Charm & Fragrance:
Für uns ist es immer wieder ein spannender Test - wer einmal den Duft einer Wieseneri-Magnolie bewusst wahrgenommen hat, wird ihn nicht mehr vergessen. Dies ist umso interessanter, als dass man die Blüten in der Regel deutlich früher riecht als dass man sie entdeckt hat... Es ist wirklich unglaublich, wie weit der Duft nur einer einzigen Blüte durch den Garten wehen kann!
Das 'x' im Namen steht übrigens als Hinweis dafür, dass es eine Hybride ist - entstanden in Japan, wo beide Elternsorten, die Honoki- Magnolie (M.obovata) und die Siebolds Magnolie (M.sieboldii) wild vorkommen. Über die Weltausstellung 1889 gelangte eine Pflanze vom japanischen Stand in die Royal Botanic Gardens nach Kew, England.
Die aufrecht stehenden, 15 bis 20cm breiten Blüten sind von märchenhafter Schönheit, die rot-rosa Staubfäden kontrastieren dramatisch mit der cremeweißen Innenseite. Magnolia xwieseneri wächst sowohl mehrtriebig als auch eintriebig heran, in älteren Gärten sieht man Pflanzen von ganz unterschiedlichem Habitus, alle sind jedoch eher sparrig verzweigt und lassen viel Licht nach unten durch (sehr gute Unterpflanzungsmöglichkeit!).
Um ihr eine passende Form zu geben, sollte man sie in den jungen Jahren begleitend erziehen, d.h. entsprechend binden und stäben. Mit etwas Geschick führt der kleine Aufwand immer zu einem formidablen Ergebnis, sprich: Einem besseren Habitus.
Mehr als 3-4m Höhe wird sie nach vielen Jahren wohl kaum erreichen, nur die Selektionen 'Aashild Kalleberg' und 'Swede Made' können in milden Gefilden noch größer werden. Ihre Ausdehnung in der Breite ist mit besonnenem Schnitt durchaus korrigierbar, so dass sie auch bei limitiertem Platz gut zu halten ist.
Die laubabwerfende Magnolia xwieseneri gehört zur Gruppe der sog. 'Sommerblüher' und ist durch den späten Austrieb gegen die ärgsten Spätfröste gut gefeit. Erste Blüten finden wir hier in Kriftel Mitte bis Ende Mai!
Wichtig: Anders als bei frühjahrsblühenden Magnolien überwintern an den Wieseneris keine 'pelzigen' Blütenknospen - sie erscheinen erst mit dem Blattaustrieb. Wer eine ältere Pflanze in seinem Garten hat, wird jedoch im Herbst schon Austriebsknospen finden, die bereits erkennbar die Anlagen für nächtjährige Blüte enthalten - sie haben eine etwas abweichende, fülligere Form... Übrigens fangen schon ganz junge Wieseneri-Veredlungen mit der Blütenbildung an, länger als 2 Jahre wird man - bei passenden Bedingungen- kaum auf eine Erstblüte warten müssen.
Nachblüten im August und September! Insbesondere bei der blühfreudigen belgischen Selektion 'Charm & Fragrance' aus dem weltbekannten Arboretum Wespelaar bei Brüssel entdecken wir immer wieder 'Blütennachzügler' im September.
Gut zu wissen: Seit der Weltausstellung 1889 wurde die 'Wieseneri-Kreuzung' mehrfach wiederholt, so dass über die lange Zeit Pflanzen mit leichten Unterschieden (Farbe der Staubgefäße, Belaubung etc.) in den Handel kamen, die bis heute meist nur unter dem Sammelbegriff als 'Magnolia xwieseneri' angeboten werden. Im belgischen Arboretum Wespelaar wurden einige dieser Klone ausgepflanzt und die von Philippe de Spoelberch benannte Selektion 'Charm & Fragrance' zeichnet sich durch ein im Vergleich überlegenes Blühverhalten aus. Für jeden Magnolien-Liebhaber ein überzeugendes Kriterium! Da die jährliche Vermehrung der 'Charm & Fragrance' aktuell gesichert ist, haben wir beschlossen, diese Top-Selektion bei Lunaplant als unseren 'Wieseneri-Standard' anzubieten. In Bezug auf Duft, Blütencharakteristik und Belaubung ist sie absolut typisch - aber jedes 'Mehr' an Blüten wollen wir doch gerne an Sie weitergeben...
Dennoch bleiben wir bemüht, weitere spannende Wieseneri-Selektionen anzubieten, die sich ausreichend differenzieren und bereits einen anerkannten Platz bei Liebhabern gefunden haben. Aktuell sind dies: 'Aashild Kalleberg', 'Swede Made' und 'Hillier Clone'
Großartige Belaubung: Die Blätter der 'Charm & Fragrance' sind markant, groß (bis ca. 22cm lang), aber nicht riesig wie bei der Muttersorte M.obovata. Dennoch wirkt die Pflanze -trotz ihrer Winterhärte- eher subtropisch und setzt somit auch durch die Belaubung einen spannenden Akzent durch den Sommer hindurch. Die Blattform ist breit elliptisch bis verkehrt eiförmig, spitz oder keilförmig nach vorne auslaufend. Mitunter stehen die Blätter an den Triebenden auch leicht quirlartig gehäuft, wie wir es vom Elternteil Obovata her kennen.
Wieseners' Magnolie sucht nicht die heiße Sonne - lichtmilde, halbschattige Lagen kommen ihrem Naturell sehr entgegen, eine gute Feuchtigkeitsversorgung während der Vegetationsperiode unterstützt die Blütenbildung nachhaltig. Bitte nehmen Sie diese Standortanforderung sehr ernst, es ist immer wieder schade, wenn dieses wertvolle Gehölz in der gleißenden Mittagssonne des Hochsommers verbrennt. Sicher gibt es nicht viele so wundervolle Gehölze, mit denen man eine halbschattige 'Problemlage' zu einem floralen Pilgerort umgestalten kann. Wer eine Wieseneri auf ein bisher nicht von Bestands-Bäumen wenigstens teilschattiertes Neubau-Grundstück pflanzen möchte, ist zunächst zwingend auf passenden Gebäudeschatten angewiesen. Testen Sie den geplanten Standort sorgfältig und berücksichtigen Sie dabei die sich rasch verändernde Höhe der Magnolia xwieseneri an diesem Standort! Nicht vergessen: Der Natur ist es völlig egal, wenn wir glauben, Dinge besser zu wissen oder ignorieren zu können.
Tipp: Ist es immer noch zu sonnig, bietet sich ggf. die sonnenverträglichere Magnolia 'William Watson' an, die jedoch nur marginal im Handel erhältlich ist.
Wer auf Pflanzendüfte nicht allergisch reagiert, sollte sich ein 'Charm & Fragrance' unbedingt in den Garten holen - ihr fruchtig-exotisches Parfüm ist eine Inkarnation des Frühsommers! Einmalig, unverwechselbar und bezaubernd schön.
Selektion: Philippe de Spoelberch, Arboretum Wespelaar, Belgien
Abstammung: Magnolia obovata, Magnolia sieboldii